Alte Heizkörper entlüften: Die komplette Anleitung für jeden Heizkörpertyp

Sparen Sie bis zu 15% Heizkosten – mit unserer bewährten Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Wenn Ihre alten Heizkörper nicht mehr richtig warm werden, gluckern oder nur teilweise heizen, ist es höchste Zeit für eine Entlüftung. Besonders bei älteren Heizsystemen sammelt sich über die Jahre Luft in den Heizkörpern an, die die Heizleistung erheblich beeinträchtigt. In diesem umfassenden Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie Sie alte Heizkörper entlüften und dabei häufige Fehler vermeiden.

Warum müssen alte Heizkörper entlüftet werden?

Alte Heizkörper, insbesondere Gussheizkörper und Stahlheizkörper aus den 70er und 80er Jahren, sind besonders anfällig für Luftansammlungen. Dies liegt an mehreren Faktoren:

• Materialbedingte Korrosion: Ältere Materialien können kleinste Mengen Wasserstoffgas freisetzen.
• Undichte Verbindungen: Über die Jahre können sich Dichtungen verschleißen.
• Temperaturschwankungen: Häufiges Aufheizen und Abkühlen führt zu Lufteinschlüssen.
• Systemdruck: Ältere Anlagen haben oft schwankende Druckverhältnisse.

Benötigte Werkzeuge und Materialien

Schritt-für-Schritt Anleitung: Alte Heizkörper entlüften

1. Heizung voll aufdrehen

   Stellen Sie alle Heizkörper auf die höchste Stufe und lassen Sie die Heizung 30-60 Minuten laufen. So sammelt sich die Luft an der höchsten Stelle des Heizkörpers.

2. Umwälzpumpe abstellen

   Schalten Sie die Umwälzpumpe der Heizungsanlage aus und warten Sie 10-15 Minuten. Dies verhindert, dass neue Luft während der Entlüftung ins System gelangt.

3. Entlüftungsventil lokalisieren

   Das Entlüftungsventil befindet sich meist an der oberen Seite des Heizkörpers, gegenüber dem Thermostatventil. Bei alten Gussheizkörpern kann es auch seitlich angebracht sein.

4. Auffangbehälter positionieren

   Stellen Sie einen Behälter unter das Ventil und legen Sie Handtücher um den Heizkörper. Bei alten Heizkörpern kann mehr Wasser austreten.

5. Entlüftungsventil öffnen

   Drehen Sie das Ventil mit dem Entlüftungsschlüssel langsam gegen den Uhrzeigersinn auf. Bei alten Ventilen nur eine viertel bis halbe Drehung!

6. Luft entweichen lassen

   Hören Sie das charakteristische Zischen der entweichenden Luft. Warten Sie, bis kontinuierlich Wasser ohne Luftblasen austritt.

7. Ventil wieder schließen

   Drehen Sie das Ventil sofort wieder zu, sobald nur noch Wasser kommt. Bei alten Ventilen nicht zu fest anziehen!

8. Wasserdruck prüfen

   Kontrollieren Sie den Wasserdruck am Manometer der Heizungsanlage und füllen Sie bei Bedarf Wasser nach (meist 1,5-2 bar).

Besonderheiten bei verschiedenen alten Heizkörpertypen

Gussheizkörper entlüften

Gussheizkörper aus den 50er bis 70er Jahren haben oft besondere Herausforderungen:

• Entlüftungsventile können schwergängig oder korrodiert sein.
• Verwenden Sie bei festsitzenden Ventilen Kriechöl (24h einwirken lassen).
• Gussheizkörper haben oft mehrere Luftsammelstellen.
• Die Entlüftung kann länger dauern als bei modernen Heizkörpern.

Alte Stahlheizkörper

Stahlheizkörper der 80er und 90er Jahre sind meist einfacher zu entlüften:

• Standardentlüftungsventile sind meist noch gut zugänglich.
• Achten Sie auf Rostpartikel im austretenden Wasser.
• Bei starker Verschmutzung sollte eine Heizungsreinigung erwogen werden.

Häufige Probleme und Lösungen

Wann sollten Sie einen Fachmann rufen?

Obwohl das alte Heizkörper entlüften grundsätzlich eine einfache Aufgabe ist, gibt es Situationen, in denen professionelle Hilfe ratsam ist:

• Ventile sind komplett blockiert: Wenn sich die Entlüftungsventile gar nicht mehr bewegen lassen.
• Häufige Luftansammlung: Wenn Sie alle paar Wochen entlüften müssen.
• Wasserdruck fällt schnell ab: Hinweis auf undichte Stellen im System.
• Rostiges oder schwarzes Wasser: Das System benötigt möglicherweise eine Spülung.
• Ungewöhnliche Geräusche: Klopfen oder starkes Gluckern auch nach der Entlüftung.

Kosten und Aufwand im Überblick

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Fazit: Alte Heizkörper erfolgreich entlüften

Das Entlüften alter Heizkörper ist eine wichtige Wartungsmaßnahme, die Sie mit der richtigen Anleitung selbst durchführen können. Durch regelmäßige Entlüftung können Sie nicht nur die Heizleistung optimieren, sondern auch bis zu 15% Heizkosten sparen.